Inspiriert von Jasmin und ihrem Bild BEYOND.
Der Himmel über der Stadt war aufgerissen und offenbarte einen dunklen Sternenhimmel. In der Ferne schimmerte es blutrot und lila, durchbrochen vom Weiß der Wolken. Verborgen dahinter lag der silbrige Vollmond, er spiegelte sich weit unter sich selbst in einem großen Binnensee. Auf eben jenem See glitt ein Boot durch das dunkle Wasser. Der Reisende konzentrierte sich nur auf das Ziel seines Weges, einem Anlegeplatz am anderen Ufer des Gewässers. Er hatte keine Augen für die Stadt in den blutroten und lila Wolken, die sich bei jedem Vollmond für einige Stunden zeigte. Sein Blick glitt zu den Bergen und den Nebelschwaden, welche langsam ins Tal herabkamen. Auch wenn sich hinter den Bergen schon der Morgen ankündigte und die erwachende Sonne ihre schwachen Strahlen über die Kuppen sandte, war es besser, wenn er das Ufer erreichte. Hatte erst einmal der Nebel die Wasser überzogen, dann war es unmöglich ans Ufer zu kommen bis das Sonnenlicht die Schwaden durchdrang und verschwinden ließ.
Und so lange hatte der Reisende nicht Zeit, er hatte eine Nachricht zu überbringen; das Gleichgewicht war verloren worden und es lag im Interesse aller, es wieder herzustellen, auch wenn einige dies nicht wollten. Mit der ganzen ihm zur Verfügung stehenden Kraft konzentrierte sich der Reisende auf sein Ziel. Er erreichte es wenige Momente bevor die Nebelschwaden den See erreichten. Es schien als wolle der Nebel nach dem Boten greifen.
"Lasst ihn in Ruhe. Er hat die Prüfung bestanden, haltet Euch also an Eure eigenen Regeln!", grollte eine Stimme und aus dem Nebel trat ein riesenhaft wirkender Schattenwolf. "Willkommen zurück."
"Danke, Fenris." Der Wanderer überreichte dem Wesen vor sich eine Rolle, welche zu leuchten begann, als Fenris sie berührte. Zufrieden nickte der Wolf und wandte sich um.
"Wir werden uns wieder sehen, irgendwann, Fenris." Der Bote löste sich lächelnd in Luft auf.
21.04.2006
© Sean Dimitjana Barleben
Freitag, April 21, 2006
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