Roter Mond, du tauchst die Nacht in purpurnes Licht,
blutig stehst du über dem Land und verbreitest deinen Schimmer.
Sag wer hat Übles getan, dass du so zürnst?
Was tust du mit dem üblen Wesen, wohin bringst du es?
Ein Feuer scheint zu brennen am ganzen Horizont,
wohin ich mich auch drehe, überall liegt des Mondes Schimmer,
purpurn breitet er sich über alles, selbst ich bade darin.
Und als wäre der Himmel eines mit dir du roter Mond,
öffnet er seine Tore und lässt Sinnfluten wallen,
es stürmt und flutet, taucht das Land in Wasser
und über allem der rote Schein meines zürnenden Mondes.
Lass dich besänftigen du zorniges Wesen,
du Gott des milden Lichts der Liebenden,
komme zu mir, steige von deinem Platz
und finde deine Ruhe in meinen Armen.
Komm, komm du roter Mond, komm zu mir,
hörst du meinen Ruf nicht?
Was auch immer geschehen ist, vergesse es,
komm zu mir, lass dich besänftigen.
Lass den Liebenden deinen sanften Schein,
gewähre ihnen Zuflucht, wo die Sonne sie verstößt,
weil am Tage nicht sein darf, was nicht zu sein erlaubt.
Komm mein roter Mond, komm in meine Arme,
lass dich wiegen und zärtlich besingen von mir,
ich fange dich auf, besänftige dein schmerzend Herz.
Komm, komm. Lass mich nicht rufen und warten,
gib Antwort du sehnlich Vermisster.
Viel zu selten du bei mir bist,
nur in der Ferne kann ich dich stets sehen.
Und nun bist du zornig,
legst deinen roten Schein über das Land,
willst hinwegfegen alles mit deiner Hand.
Komm, komm zu mir mein roter Mond,
erzähle was geschehen, lass mich deinen Worten lauschen,
schütte mir aus dein Herz, auf dass ich es besänftige.
Komm, komm zu mir du roter Geliebter,
lange die Nacht nicht mehr währt,
lass uns teilen die Zeit die uns verbleibt,
ich will dich trösten und lieben.
Rot noch dein Schein am Himmel steht,
während du neben mir kniest,
ich lausche deiner Stimme
und sehe nun was geschah.
Von Eifersucht getrieben wurden die Liebenden entzweit,
fanden sie keinen ander’n Ausweg als gemeinsam zu geh’n,
fort und immer weit fort trieb es sie,
bis sie beisammen einschliefen um nie mehr zu erwachen.
Dein roter Schein – er leuchtet ihnen den Weg,
führt sie in ihren kleinen Hain,
wo sie nie mehr werden alleine sein.
Dein Kopf ruht an meiner Brust, mein Geliebter,
ich hoff’ du fandest Trost in dieser Nacht,
in der zwei Liebende sich um ihr Leben gebracht.
Was auch geschieht komm nur stets zu mir,
du wirst in meinen Armen dein Trost stets finden
und bis zur Dämmerung bin ich dein – du mein Gebieter.
19.07.2005
© Sean Dimitjana
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