Sonntag, Juli 24, 2005

Roter Mond - überarbeitet

Roter Mond, du tauchst die Nacht in purpurnes Licht,
blutig stehst du über dem Land und verbreitest deinen Schimmer.
Sag, wer hat Übles getan, dass du so zürnst?

Ein dunkles Feuer scheint zu brennen am Horizont,
wohin ich mich auch wende, überall leuchtet es,
purpurn liegt es über allem.

Und als wär’ der Himmel eins mit dir, du roter Mond,
öffnet er seine Tore, lässt Sinnfluten wall’n,
es stürmt und flutet, taucht das Land in Wasser,
über all’ dem der rote Schein meines zürnenden Mondes.

Lass dich besänftigen, du zorniges Wesen,
du Gott des milden Lichts der Liebenden,
komm’ zu mir, steig’ von deinem Platz
und find’ deine Ruh’ in meinen Armen.

Komm’ du roter Mond, komm’ zu mir,
hörst du nicht meinen Ruf?
Was auch immer geschehen ist, verdränge es,
komm zu mir, lass dich besänft’gen.

Lass den Liebenden deinen sanften Schein,
gewähr’ ihnen Zuflucht, wo die Sonne sie verstößt,
weil am Tage nicht sein darf, was verboten.

Komm’ mein roter Mond, komm’ in meine Arme,
lass’ dich wiegen, zärtlich besingen,
ich fang’ dich auf, besänftig’ dein schmerzend’ Herz.

Komm’, komm’.
Lass mich nicht rufen und warten,
gib Antwort, du sehnlich Vermisster.

Viel zu selten bist du bei mir,
nur in der Fern’ kann ich dich stets seh’n.

Und nun bist du zornig,
legst deinen roten Schein über das Land,
willst hinwegfegen alles mit deiner Hand.

Komm’ zu mir, mein roter Mond,
erzähl’ was gescheh’n,
schütt’ aus dein Herz,
auf dass ich es besänftige.

Komm’ zu mir, mein Geliebter,
so lang’ die Nacht noch währt.
Lass’ uns teilen, die Zeit, die uns verbleibt,
ich will dich trösten und lieben.

Rot dein Schein am Himmel steht,
während du neben mir liegst,
ich lausch’ deiner Stimme
und seh’ nun was war.

Von Eifersucht getrieben,
wurden die Liebenden entzweit,
fanden sie keinen ander’n Weg,
als gemeinsam zu geh’n,

Dein roter Schein führte sie,
leuchtete ihnen den Weg,
brachte sie in einen kleinen Hain,
zur letzten Ruh’.

Dein Kopf ruht an meiner Brust, mein Geliebter,
ich hoff’ du fandest Trost in jener Nacht,
in der zwei Liebende sich um ihr Leben brachten.

Was auch geschieht, komm’ zu mir,
du wirst bei mir deinen Trost stets finden
und bis zur Dämmerung sicher sein.

19.07.2005, überarbeitet am 24.07.05
© Sean Dimitjana

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