Getrennt, doch zusammen

Oh Nebel, mein gefährlicher Freund,
nimm mir nicht die Sicht.
Ich liebe es, in dir umher zu streifen,
deine feuchten Schwaden an meinen Wangen zu spüren,
wie sie mich sanft und liebkosend umfangen.
Ich mache die Augen zu und lasse mich fallen,
denn ich weiß du fängst mich auf.
Wir vereinigen unseren Geist,
unsere Seelen und unsere Körper.
Wir werden eins und verhüllen alles.
Wir wandeln hin zu den Wasserfällen
und nehmen wieder Gestalt an.
Wir lieben uns heiß und innig,
bis es Zeit ist für mich zurückzukehren,
in meine Welt, in die du mir nicht folgen kannst.
Wir treffen uns immer in der Zwischenwelt,
wo wir für wenige Stunden einander nahe sein können.
Doch dies ist uns nicht genug,
wir wollen für immer zusammenbleiben.
So suchen wir einen Weg für uns
um mehr voneinander zu haben.
Du kommst in meine Welt als Nebel
und ich in deine als Sonnenregen.
Bald werden wir wohl eine Welt finden,
wo wir existieren können ohne uns zu verlieren.

24.02.2001
© Sean Dimitjana